Obwohl diese Fahrzeugart, aufgrund seiner vielfältigen Vorteile, bereits in vielen Landkreisen in Bayern eingesetzt wird, haben wir als einzige Feuerwehr im Landkreis Unterallgäu seit 2006 ein Wechselladerfahrzeug (WLF) im Einsatzdienst. Damals konnte ein 2-Achsiges WLF (Baujahr 1984) von der Firma Ziegler Feuerwehrgerätetechnik GmbH & Co. KG Mühlau in der Nähe von Chemnitz gebraucht erworben werden. Um den großen Vorteil der Flexibilität eines solchen Fahrzeugs nutzen zu können, musste natürlich auch noch ein passender Container her.
Auch hier wurde damals ein gebrauchter Abrollcontainer-Rüst, der von der Berufsfeuerwehr Dortmund ausgemustert wurde, gekauft. Nach entsprechenden Anpassungen an unsere Bedürfnisse ist das Fahrzeug seither bei uns im Einsatz und leistet wertvolle Dienste. Das fortgeschrittene Alter konnte man dem LKW jedoch mehr und mehr ansehen und die Reparaturen häuften sich zunehmend, sodass wir uns um einen Ersatz bemühen mussten, welcher allerdings komplett aus Vereinsmitteln bezahlt werden würde. Dies gestaltete die Suche nach einem passenden gebrauchten Wechselladerfahrzeug, das auch das Vereinsbudget nicht zu sehr belasten sollte, sehr schwierig. Diese Fahrzeugart war bisher nur bei größeren Feuerwehren bzw. Berufsfeuerwehren vertreten und daher nicht allzu sehr verbreitet. Überlegungen, einen zivilen Wechsellader als Feuerwehrauto umzurüsten, wurden bald zerschlagen, da das den finanziellen Rahmen überstiegen hätte.
Nach unzähligen Emails und Telefongesprächen wurden wir jedoch Anfang April 2019 schließlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Soden im Taunus (in der Nähe von Frankfurt am Main) fündig. Hier sollte ein 3-Achsiges-WLF (Baujahr 1996) durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden, das Anfang 2020 ausgeliefert werden würde. Dazu machten sich zwei Ottobeurer Feuerwehrkameraden am Sonntag, den 09. Februar 2020, auf den Weg nach Frankfurt, um dort am nächsten Tag unser „neues“ Wechselladerfahrzeug in Bad Soden entgegenzunehmen und anschließend nach Ottobeuren zu überführen. Nach einer kurzen Einweisung durch die Kameraden vor Ort ging es dann auf die ca. sechsstündige Heimreise nach Ottobeuren, wo bereits ein paar interessierte Kameraden am Feuerwehrhaus auf das neue Fahrzeug warteten. Bis zur Indienststellung des Fahrzeugs werden noch ein paar optische Anpassungen und kleinere Reparaturen vorgenommen sowie die Funkgeräte eingebaut. Zudem müssen die Maschinisten auf dem neuen Fahrzeug geschult werden und hierfür einige Einweisungsfahrten absolvieren.
Im Hinblick auf die nähere Zukunft, in der aufgrund Personalmangel und zunehmend spezifischeren Einsatzszenarien (Brände von Elektroautos, Vegetationsbrände im Außenbereich,...) die Wandlungsfähigkeit dieses Fahrzeugs gefragt ist, stellen wir mit der Ersatzanschaffung dieses Fahrgestells eine solide Basis, für entsprechend spezialisierte Container, in Ottobeuren bereit.
Bilder von den Umbauarbeiten: